Ein eigener Computerarbeitsplatz für jeden Schüler
Die PCs sollen dem Aufbau einer Computerklasse im Rahmen der gebundenen Ganztagsklasse dienen. Wir wollen mit den Geräten einen mediengestützen Unterricht ermöglichen und eine bessere Differenzierung und Individualisierung im Unterricht. Jeder Schüler soll einen eigenen Computerarbeitsplatz zur Verfügung haben und in die Wartung sowie Instandhaltung nach den eigenen jeweiligen Fähigkeiten und Vorraussetzungen mit einbezogen werden.
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Steckbrief
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Gratis PCs, Drucker, Monitore84453 Mühldorf am Inn (Bayern)Mittelschule MühldorfKlasse 6 (- Bettina Vogl)ca. 50 Teilnehmer14.07.2016 - 30.09.2016
Bilder und Videos
Projektstory
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Abholung und Inbetriebnahme
Noch in den Sommerferien konnten die PCs von der Spenderfirma in Feldkirchen (bei München) abgeholt werden. Neben den Computern erhielten wir gleich noch einiges an Zubehör wie Monitore, Kabel, Mäuse und Tastaturen, die wir natürlich gerne dankend entgegennahmen. Da unsere neuen 5.-Klässler gleich am ersten Schultag in ihr fertig eingerichtet „Computerzimmer“ einziehen sollten, wurden die PCs innerhalb einer Woche aufgestellt, eingerichtet und vernetzt. Da die Idee zur Einrichtung einer Computerklasse relativ spontan am Ende des Schuljahres 2015/2016 ins Leben gerufen wurde, waren zunächst noch einige Hürden zu nehmen. Anders als geplant, konnten die Rechner nicht ins pädagogische Schulnetz eingegliedert werden, da die entsprechenden Lizenzen und Wartungsverträge für die Neuzugänge nicht ausreichten. Da die Mühlen der Behörden aber langsam mahlen, haben wir uns für eine einfachere Lösung entschieden, die jedoch eine schnellere Umsetzung ermöglicht hat. Die PCs beinhalteten eine gültige Windows-Version und wurden mit der notwendigen Open-Source-Software ausgestattet. Zur Überwachung und Sicherung der PCs wird ebenfalls auf kostenlose Software zurückgegriffen. Um die Anzahl der Kabel zu verringern, wurde der Internet-Zugang über eine Access Point hergestellt. Das Problem der Kabelflut konnte bis heute nicht hinreichend gelöst werden. Da es sich um ein normales Klassezimmer handelt und zunächst auf größere bauliche Maßnahmen oder Anschaffungen von speziellen Tischen verzichtet werden soll, musste in den ersten Wochen einiges ausprobiert werden. Mehrmals wurde die Sitzordnung verändert und die Verkabelung neu gezogen, um Unfallgefahren zu beseitigen.
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Die Computer im Unterrichtseinsatz
Für die Schüler ist es mittlerweile zur Routine geworden, ihren Platz nach den entsprechenden Anforderungen des Unterrichts zu gestalten. Findet Unterricht ohne PC-Einsatz statt, werden die Monitore schräg gestellt und die Tastaturen und Mäuse auf die Gehäuse gelegt. Im umgekehrten Fall dauert es nur wenige Sekunden und die Computer sind einsatzbereit. Nachdem die Kinder in der 1. Woche einiges über die allgemeine Bedienung der Computer gelernt hatten, konnte in den folgenden Wochen bereits eifrig damit gearbeitet werden. Es handelt sich um eine Ganztagsklasse, die 6 Stunden in der Woche den Unterrichtsstoff im Fach „Übendes Lernen“ vertieft. Dies geschieht seit diesem Schuljahr über die Lernplattform „MEBIS“ des Landesmedienzentrums Bayern. Im digitalen Klassenzimmer werden von der Lehrkraft Übungen zu den Lerninhalten der aktuellen Woche eingestellt. Durch die automatische Kontrollfunktion entfällt ein großer Teil des Korrekturaufwandes und die Schüler erhalten sofort eine Rückmeldung über ihren Lernstand. Ergänzt wird der Klassenraum durch ein Vokabellernprogramm, das auf dem Karteikastenprinzip basiert. Da beide Medien online nutzbar sind, können die Kinder von überall aus mit verschiedenen Geräten auf die Übungen zugreifen. Sukzessive wird auch der Einsatz im regulären Unterricht ausgeweitet. So konnten die Schüler bereits Notizzettel für Referate am Computer erstellen, eine Internetrecherche zu den Planeten durchführen und im Rahmen des Mathematikunterrichts Diagramme am Computer erstellen. Im Kunstunterricht arbeiten die Kinder aktuell an einem animierten Kurzfilm zum besuchten Konzert „Peter und der Wolf“. Ein weiterer positiver Effekt ist die Entlastung der Computerräume. Die Klasse kann zum Tastschreibunterricht im Klassenzimmer bleiben. Auch die Arbeitsgemeinschaft „Computer“, in der Schüler der 5. und 6. Klassen das Programmieren mit Scratch lernen, nutzt die PCs der Computerklasse, um an ihren Projekten zu arbeiten.
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Die Resonanz der Schüler ist durchwegs gut. Sie arbeiten konzentrierter, ausdauernder und sind auch nach einem langen Schultag noch motiviert. Im Hinblick auf die Medienkompetenz der Schüler ist das Projekt bereits jetzt ein durchschlagender Erfolg. Inwiefern sich die Nutzung auch auf den Lernerfolg in den Unterrichtsfächern auswirkt, bleibt noch abzuwarten.
Kommentare
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Dass jeder Schüler einen eigenen Computerarbeitsplatz zur Verfügung haben soll ist schon mal klasse! Aber, dass dei Schüler und Schülerinnen auch in die Wartung und Instandhaltung entsprechend der eigenen Fähigkeiten und Vorraussetzungen einbezogen werden sollen, das ist supergenial. Das ist pragmatischen IT- und Medienkompetenz-Entwicklung. Vorbildlich!