6 Schulen ausgezeichnet
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6 Schulen ausgezeichnetSich aktuellen Herausforderung stellen, Verantwortung übernehmen – wie wäre es, wenn das zu einer kulturellen Leitidee von Schulen würde? Im Oktober 2015 haben wir die deutschlandweite Aktion "Schüler helfen Flüchtlingen" gestartet und Schulen dazu eingeladen, etwas für die Willkommenskultur zu tun. Viele Schulen haben großartige Ideen umgesetzt, die für diese Ideale stehen. Und die Auswahl war nicht einfach. Letztendlich hat die interne Jury deutschlandweit sechs Schulen auszeichnen können, die mit ihren Projekten als besonderes Vorbild gelten. » Mehr... |
Beeindruckt haben die pragmatischen Ansätze genauso, wie die vollkommen eigenständige Umsetzung. Die ausgezeichneten Projekte zeigen, wie Schulen etwas für die Willkommenskultur an Schulen tun können und sind ein überzeugendes Signal für mehr Offenheit, Toleranz und Integration.
Die Projekte entfalten ihre Wirkung in gleich drei Richtungen:
• Für die Flüchtlinge und ihr Gefühl endlich hier „angekommen“ zu sein. • Für das Umfeld der Schule, als Gegenpol zu Fremdenhass und Rassismus. • Für die Schüler als Chance zur Teilhabe, um gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, sich in so einem Projekt zu erproben und Kompetenzen zu erwerben.
Uns ist wichtig, dass diese Projekte sichtbar werden und Schule machen können. Auch um deutlich zu machen, wie wichtig Schulen für die Entwicklung unserer Gesellschaft sind – als werteprägende Einrichtung – und um die Rolle von Schulen in der Gesellschaft zu stärken. Im Folgenden Kurz-Portraits der ausgezeichneten Projekte, die allesamt ein Vorbild sind – nicht nur für die Region, auch für Deutschland.
Wir unterstützen die Schulen dabei selbst einen wertschätzenden Rahmen für die Übergabe zu gestalten, Gäste und die Presse einzuladen, stellen den Kontakt zu den Laudatoren her – ganz im Sinne der Grundidee von Das macht Schule – also Eigeninitiative zu fördern und „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu geben. » Weniger
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Gymnasium Lehrte |
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Uns imponiert das Signal, das die Schule mit ihrem Spendenlauf und Schulfest setzen wollte und wie sich die Schulgemeinschaft geschlossen hinter den Gedanken der humanitären Hilfe gestellt hat. Schülerinnen und Schüler haben mit unermüdlichem Einsatz ein Großprojekt mit 1.100 Beteiligten auf die Beine gestellt. Mit der Leitidee „wir wollen kein politisches Statement, sondern humanitäre Hilfe leisten“, haben sie eine großangelegte Spendenaktion gestartet. Es wurde gelaufen, gebastelt, geraten oder gerudert, um Spenden-Punkte zu sammeln. Ein großer fünfstelliger Betrag konnte „eingefahren“ werden. Der kam Hilfsorganisationen im Umkreis, aber auch im Ausland zugute, um auch dort zur Verbesserung der Lage beizutragen. Aber was viel wichtiger ist: Die Events haben bereichernde Begegnungen unterschiedlicher Kulturen ermöglicht. Am Aktionstag selbst gab es Informationen zum Thema Flucht, Interviews mit Flüchtlingen und Essen aus fremden Ländern. So kann Integration gelingen! – Auszeichnung durch Klaus Sidortschuk, Bürgermeister von Lehrte, im August.
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Stadtteilschule Stellingen |
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Uns imponiert, wie 1.000 Schüler der Stadtteilschule Stellingen 130 geflüchteten Mädchen und Jungen einen unvergesslichen Willkommenstag bereitet haben. Mit 30 unterschiedlichen Aktivitäten, wie gemeinsam kochen, essen, Federtaschen nähen, Flaggen malen oder Fußball spielen. Die Idee hatte der Schülerrat. Und die Schule hat ihn „gelassen“. Das braucht eine Schulkultur voll Vertrauen und Wertschätzung. Der Vertrauenslehrer und seine Kollegen haben den Schülern mit viel pädagogischer Umsicht geholfen alle ins Boot zu holen, den Aktionstag auf die Beine zu stellen und Partner einzubeziehen. Zum Beispiel für das interkulturelle Training jeder Klasse. Schulleiter Bernd Mader sagt zu recht: „Die Schüler haben verstanden, wie sie sich in einer Demokratie einmischen können.“ Das Hamburger Abendblatt schreibt „Das hat Hamburg noch nicht gesehen“. Die größte deutsche Bildungszeitschrift, Erziehung & Wissenschaft hat berichtet und sogar der NDR. Ein Ritterschlag. Das Projekt der Stadtteilschule hatte sich das Ziel gesetzt Vorbild zu sein – nicht nur in Hamburg, auch für Deutschland. Das hat es geschafft! – Auszeichnung zum Jahreswechsel durch Stefanie von Berg, bildungspolitische Sprecherin der Grünen in Hamburg, im Rahmen der „Stellinger Gramys“.
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Werkstatt-Berufskolleg Unna |
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Uns imponiert, wie vielfältig die Schule das „gute Miteinander“ fördert. So werden mit multikulturellen Anlässen Zeichen für Vielfalt und gegen Fremdenhass gesetzt. Die Schule nutzt die Kraft gemeinsamen konstruktiven Schaffens als Mittel zur Integration und die Akteure vergessen dabei nicht das gemeinsam Feiern und Freuen. So kann Integration gelingen! Ob Pausenhalle, Sponsorenlauf, Arbeit an einer Broschüre, Kochen, Musizieren – alles ist von Vielfalt und Gemeinsamkeit geprägt. Mit einem Willkommens-Workshop im Herbst will die Schule ihr Konzept noch vorantreiben. Wir sind gespannt. Das Motto der Schule ist, dass im Berufskolleg Unna alle willkommen sind: Junge Menschen, mit originellen Lebensbiographien, mit und ohne Abschluss, Menschen, in ihrer zweiten Lebensphase, die in einen neuen Beruf wollen, mit und ohne Behinderungen, aus Förderschulen und zur Neuorientierung, auch Menschen mit Lernschwierigkeiten und internationale Schüler. Sie lebt ihre Philosophie! – Auszeichnung durch Werner Kolter, Bürgermeister der Stadt Unna, im Juli.
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Dreilinden-Gymnasium |
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Uns imponiert, wie die Schule unermüdlich dabei ist, eine Willkommenskultur jenseits aller Nationalität und Weltanschauung zu leben! Die Unterstützung der Flüchtlinge aus der Schulgemeinschaft ist überwältigend und berührend. Schüler organisieren Willkommensfrühstücke, sammeln Sachspenden, übernehmen Patenschaften im Schulalltag, organisieren Ausfl üge und Fußballturniere. Das alles geht weit über den Unterricht hinaus, fördert das Zusammenwachsen und Deutschlernen. So kann Integration gelingen! Mit dem You Tube-Channel „Get to know me“ begleiten Schüler die Willkommensschüler filmisch und machen gemeinsam Unterrichts- und Freizeitprojekte. Das schafft Begegnung, fördert Sprache und kulturellen Austausch. Die Schule lebt vor, wie Offenheit und Engagement funktioniert. Sie war von Anfang an transparent, hat sich Unterstützung geholt, im Kollegium, bei den Schülern und hat Teilhabe ermöglicht! – Auszeichnung durch Dr. Ina Czyborra, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, im Juli.
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Gemeinschaftsschule Bredstedt |
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Uns imponiert, wie die Schüler das Projekt entwickelt haben, Sprachunterricht für Frauen und Kinder anzubieten. Nicht Zehntklässler, sondern die 7b! Und ihr Konzept ist so überzeugend, dass inzwischen Schüler aus anderen Klassen helfen. Damit bekommt das Wort „Gemeinschaftsschule“ eine ganz andere Bedeutung. So etwas kann nur in einer Schulkultur voll Vertrauen und Wertschätzung gedeihen und sich weiterentwickeln: Denn über den Sprachunterricht hinaus wird jetzt auch Kinderbetreuung angeboten und es ist eine wunderbare Willkommensbroschüre entstanden. Sie gibt wichtige Orientierungspunkte für das Leben der Flüchtlinge, natürlich in mehreren Sprachen, und heißt sie willkommen. So kann Integration gelingen. Im nächsten Schuljahr übernimmt eine andere Klasse die Betreuung. Die Schüler geben ihr Wissen und ihre Zeit. Das Projekt ist von Menschlichkeit und Einsatzbereitschaft geprägt. Mit ihrem Engagement waren die Schüler bereits im Fernsehen. Schon das ist ein Ritterschlag! – Auszeichnung durch Knut Jessen, Bürgermeister von Bredstedt im Juli.
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Freie Schule Glonntal |
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Uns imponiert, wie die Schule zum Entwicklungsraum der ganzen Persönlichkeit geworden ist und das mit einer Begegnungskultur jenseits von Nationalität und Weltanschauung verbindet! Die Schule schafft eindrucksvolle Erlebnisse, wie dieses Jahr mit den Regenbogenspielen im Circus Krone „Welt der Kinder, Kinder der Welt“. Das zelebriert Menschlichkeit und bezieht alle ein, die Schüler, Eltern und Lehrer. Mit den Projekten fördert die Schule Offenheit, Toleranz, Teilhabe und Verantwortungsübernahme. Das hilft Kindern die Welt zu verstehen und später die Herausforderungen, die das Leben mit sich bringt, besser zu meistern. Damit setzen sie ein klares Zeichen, um das gesellschaftliche Bewusstsein zu verändern. „Der Umgang mit Fremden und Neuem ist möglich.“ Dafür hat die Schule eine Auszeichnung verdient! - Auszeichnung durch Magdalena Föstl, stv. Landrätin, im Juli im Circus Krone.
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